Nach Hause


Was für ein unwahrscheinliches Glück muß man haben, wenn man die gebuchte Reise planmäßig beenden kann und der reguläre Abflugtermin auch der letzte normale Ausreisetag aus Argentinien ist, bevor die Fluggesellschaften ihren Dienst einstellen und die Bundes-Rückholaktion beginnt? Genauso ist es uns ergangen. Hinkelsteine der Erleichterung fielen von uns ab, als wir selbiges realisierten.
Aber es wäre auch nichts touristisches mehr möglich gewesen: die Museen und öffentlichen Orte geschlossen, Tango Shows eingeschränkt, die Straßen verwaist. Für die wenigen aufgetretenen Fälle hat Argentinien ausgesprochen schnell und konsequent reagiert.

Die Rückreise selbst sah uns dann noch an manchen Stellen fassungslos.
Z.B. bei der Sicherheit- und Passkontrolle bei der Ausreise aus Buenos Aires.
Stundenlange Schlangen in Labyrinthreihen vor den Schaltern, von denen nur die Hälfte besetzt war.
Übrigens: in Argentinien ist es auf allen Flughäfen möglich, Flüssigkeiten (1 Liter am Stück in Thermosflasche, mehr habe ich nicht ausprobiert) durch die Sicherheitskontrollen zu schleusen.
Im Flugzeug hätte ich mir in Corona Zeiten wie sonst schon mal üblich heiße Tücher zum Händeabwischen gewünscht oder ein Feuchttuch. Oder ein regelmäßiges Reinigen der Toiletten und Nachfüllen der Seife.
Die Krönung aber war das Fehlen von Getränken auf einem 13 Stunden Flug. Nach dem Abendessen mit einem Freigetränk gab es jedes weitere nur noch gegen Cash, äh noch schlimmer, Kreditkarte und natürlich ist es utopisch, auf diese Weise ein ganzes Flugzeug regelmäßig mit Getränken zu versorgen. Unverantwortlich. Dass es wieder kein Frühstück gab, muß ich wohl kaum erwähnen (nein, ich nenne den Namen nicht).
Bei der Ankunft in Madrid fühlte ich mich absolut dehydriert.

Madrid, das nächste Problem. Nach Italien als das zweite Hochrisikoland in Europa eingestuft. Wir hetzen nachts um 5 Uhr durch den weitläufigen Flughafen, um die Anschlußmaschine nach Frankfurt zu erreichen. Ich bin todmüde, da ich auf dem Interkontinentalflug kaum geschlafen habe. Aber in Spanien ist man natürlich froh, uns schnell wieder loszuwerden. Was wird in Frankfurt sein?

Gar nichts. Man registriert kaum, wo wir herkommen (Madrid!) und wir sind ratzfatz durch die Gepäckkontrolle. Großes Befremden bei anderen Reisenden, als sich unsere Gruppe am Gepäckband nach 3 wöchigem Zusammensein mit Umarmungen verabschiedet. Ist hier wohl nicht mehr so angesagt, aber dafür kommen wir aus einer fast coronafreien Zone und das waren dann auch die letzten Umarmungen für lange Zeit.

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